Freitag, März 30, 2007

Alaska

Alaska
 
Ankunft in Anchorage
Montag, 29.Mai 2006
Bei mir in Anchorage, wo ich heute nach Orstzeit 20.00 Uhr ankam, ist es jetzt 22.45 Uhr (in Deutschland 10 Stunden spaeter), so dass ich 2 Naechte nicht geschlafen habe. Ich will mich deshalb kurz fassen.
Das Abenteuer begann schon mal gut. In Frankfurt platzte mir beim Ausladen meiner Pakete aus dem Zug die Hose im Schritt. Na, das war ein toller Anfang, aber auf dem Bahnhof fand ich am naechsten Morgen eine Reinigung/Ausbesserungsschneiderei, wo ich Nadel und Faden bekam und mir in der Umkleidekabine die Hose reparieren konnte.
Flug und Einreisekontrolle verliefen ohne Probleme und sowohl in Atlanta als auch in Anchorage waren die 3 Kisten komplett und unbeanstandet. Taxi brachte mich zum Youth-Hostel. Der Flug von Atlanta nach Anchorage ging zuerst ueber den Mittelwesten. Die Sicht auf die weiten Waelder Kanadas und die schneebedeckten Rockies war phantastisch.
Werde sicher unterwegs oefter zelten, denn YH kostet 22 $ pro Nacht und das geht mit der Zeit ins Geld.
Das Wetter ist hier ausgezeichnet (Sonne, 18-20°C, kaum Wind)
 

Regen kurz vor dem Start
Dienstag 30.05.2006 / Mittwoch 31.05.2006:

Das Rad war schnell wieder zusammengebaut; alles i.O. bis auf den Dynamo. Er hat einen unbehebbaren mechanischen Schaden beim Transport erlitten und hier gibt es keine (auch nicht in einem sonst erstklassigen Spezialgeschaeft). "In Anchorage scheint jetzt 19 Stunden die Sonne", so die Entgegnung im Fahrradladen. In Mittelamerika werde ich mich hueten, bei Dunkelheit zu fahren und im Sueden ist es dann wieder hell. Bei der Suche habe ich wenigstens ein bisschen von Anchorage gesehen, was aber kaum Sehenswertes bietet.
Nachdem gestern ein angenehmer Sonnentag war, regnet es heute permanent. Alle Lebensmitteleinkaeufe sind getaetigt und Benzin fuer den Kocher ist getankt (es ist schon schwierig hier 0,15 Galonnen, etwa 0,5 l fuer 47 Cent an der Tankstelle zu bekommen). Im Youth-Hostel hab ich dem Leiter, Jasou, einem geborenem Kambodschaner, ein bisschen geholfen und heute gibt es noch ein Abschiedsessen. Wir werden sehen, wann ich die naechste Tagebucheintragung vornehmen kann.


Es wird ernst - die Tour beginnt

Donnerstag 01.06.2006 bis Mittwoch 07.06.2006
An dem Schnitt von weniger als 15 km /h sieht man deutlich dass es nicht so leicht vorwärts geht. Ja, es ist etwas anderes zu Hause (am "grünen Tisch") die Tagesabschnitte festzulegen, als sie dann in den grünen Wäldern Alaskas und Kanadas in die Praxis umzusetzen. Müdigkeit von der Zeitumstellung, kalter Wind und Regen in den ersten Tagen, dazu (fast ständig) Gegenwind (dabei soll der Wind eigentlich von Nord nach Süd wehen), das nicht zu unterschätzende Gewicht des Gepäcks und als Hauptfaktor die Steigungen (ich will noch nicht sagen Berge), die keinen Rhythmus aufkommen lassen, sind die Gründe, dass das Fahren nicht immer ein Vergnügen ist. Und man ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Die herrliche Landschaft entschädigt zwar, aber mit der Zeit hat man sich daran satt gesehen.Am dritten Tag war ich zweimal von Regen und Schwitzen vollkommen durchgeweicht. Einen Tag spaeter war nach 3 Stunden Schluss. Eine "Cabin" gemietet, die Sachen gewaschen und getrocknet. Nach 13 Stunden Schlaf (damit war der Zeitunterschied vollstaendig ueberwunden) sah die Welt wieder besser aus.
Uebrigens kurz vor der Grenze nach Kanada traf ich Frank, einen deutschen Radfahrer aus Schwaebisch-Hall, der durch Kanada gefahren war und von Anchorage zurueckfliegt. Nach einem 3-monatigen Aufenthalt in Deutschland, will er seine Weltumradelung in Japan fortsetzen - auch so kommt man um die Welt. Er sagte mir, dass er unterwegs 2 x 2 Radreisende getroffen hat , die ebenfalls nach Patagonien wollen. Alaska - Patagonien scheint INN zu sein.

Statistik:
692 km (+ 33 km), 3.420 Hm, 47:56 Std./63:00 Std.
5 ½ Fahrtage, 2 ½ Ruhetag, 2 Tage fuer Anfahrt
121 km/Tag, 14,4 km/Std., 589 Hm/Tag, 494 Hm/100 km

Tourverlauf:Anchorage - Glenn Highway bis Glennallen (1) - Tok Cutoff bis Tok (1) - Alaska Highway (1) zur kanadisch/US-amerikanischen Grenze und weiter nach Whitehorse (Kanada).
Fotos nach Kanada